Hund aus dem Tierheim: Was muss ich beachten?

Endlich ist er da: Der Hund aus dem Tierheim. Damit sich das neue Familienmitglied bald rundum wohl fühlt und sich in der neuen Situation zurechtfindet, gilt es für die Eingewöhnungszeit einiges zu beachten. Denn Hunde brauchen klare Regeln, aber auch viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Das gilt besonders für Tierheimhunde.

Eine sanfte Eingewöhnung ist für Tierheimhunde wichtig 

Um dem neuen Liebling die Eingewöhnung leichter zu machen und ihn möglichst schnell in den Familienalltag zu integrieren, helfen einige Tipps.

Zeit zum Ankommen
Besonders am ersten Tag in seinem neuen Zuhause sollte ein Tierheimhund genügend Zeit haben, alles zu erkunden und zu beschnüffeln. Bei unsicheren Hunden kann es helfen, das Tier erst einmal nur in bestimmte Teile der Wohnung oder des Hauses zu lassen. So gewinnt es langsam an Sicherheit. 

Vorsichtiger Kontakt
In der ersten Zeit ist es wichtig, den Hund nicht zu bedrängen. Er sollte allein entscheiden können, wann er zu seinen Menschen kommen möchte und nicht von zu vielen Menschen gleichzeitig mit Zuwendung, Streicheleinheiten oder Leckerlis überfordert werden.

Klare Regeln
Von Anfang sollte klar kommuniziert werden, was der Hund darf und was nicht. Ein Hund, der es sich in den ersten Tagen auf dem Sofa gemütlich machen darf, wird davon später nur schwer wieder abzubringen sein. Wenn der Hund nicht hört, gilt: Ruhig und geduldig bleiben, nicht laut werden. Anschreien hilft ihm nicht, Anweisungen zu lernen, sondern verunsichert ihn. 

Geregelter Tagesablauf
In einer neuen Umgebung sind die meisten Hunde anfangs unruhig. Die neuen Tiereltern sollten auf diese Unsicherheit nicht eingehen, sondern einen normalen Tagesablauf weiterführen. So lernt der Hund direkt den Alltag in seinem neuen Zuhause kennen. Auch die Zeiten für das Gassigehen, Füttern und Schlafen sollten einem festen Rhythmus folgen und zur Routine werden.

Rückzugsorte
Am besten ist es, wenn dem Hund mehrere Schlaf- oder Rückzugsplätze zur Verfügung stehen, wo er Ruhe hat und nicht ständig Reizen ausgesetzt ist. Die Familie sollte diese Rückzugsorte akzeptieren und den Hund dort in Ruhe lassen.

Allein bleiben
Auch wenn es schwerfällt, seinen neuen Liebling nicht die ganze Zeit zu verwöhnen und bei ihm zu sein: Tiereltern sollten mit dem Hund das Alleinsein üben, so dass etwaigen Verlassensängsten sanft begegnet wird. Zum Beispiel, wenn sie kurz die Post aus dem Briefkasten holen oder eine Zeitschrift im Laden um die Ecke kaufen. Allerdings sollte der Hund in den ersten Tagen und Nächten nicht allein bleiben. Gerade Hunde aus dem Tierheim benötigen Zeit, um sich an die neuen menschlichen Partner zu gewöhnen. In den ersten Tagen und Nächten braucht er einen starken Halt und viel Nähe zum neuen Partner – so gewinnt er an Sicherheit. Am besten wird das Alleinbleiben geübt, sobald sich der Neuankömmling stressfrei in der Wohnung und im Garten bewegt. Dann verfügt er über die nötige Sicherheit, um sich einer neuen Situation zu stellen.

Spazierengehen
Klar, Hunde brauchen Bewegung. Aber mit einem Tierheimhund sollte man es langsam angehen lassen. Lange, häufige Spaziergänge überfordern diese Hunde oft. Also lieber mit kleinen, gleichbleibenden Runden durch das Viertel beginnen. So lernt der Hund seine neue Umgebung ohne Stress kennen. Nach einiger Zeit kann das Gassigehen dann Schritt für Schritt erweitert werden und länger dauern. 

Besuch
Freunde und Verwandte sind oft neugierig, das neue Familienmitglied kennenzulernen. Aber alles zu seiner Zeit. Wichtig ist, dass der Hund in den ersten Tagen zunächst die Menschen in seinem neuen Zuhause richtig kennenlernt und sich an sie gewöhnt. Der Hund soll die Möglichkeit haben eine Bindung zu den neuen Herrchen und Frauchen aufzubauen. Zusätzliche Aufmerksamkeit durch Fremde verunsichert ihn.

Weitere Informationen unter https://tierschutzliga.de/ratgeber/tierheimhund-eingewoehnung/ oder https://www.tierschutzhund.info/ein-gelungener-start-ins-neue-leben-die-ersten-wochen/ 

Besonders wichtig: Die ersten Nächte gut planen
Das kuschelige Körbchen steht im Wohnzimmer bereit, aber das neue Familienmitglied macht es sich lieber unter dem Schreibtisch bequem? Tiereltern sollten zulassen, dass der Hund sich in der neuen Umgebung selbst ein ruhiges Plätzchen sucht, das ihm gefällt. Zieht sich der Hund zurück, gilt: Bitte nicht stören. Am besten ist es, den Vierbeiner in der ersten Nacht in seinem neuen Zuhause nicht allein zu lassen oder zumindest dafür zu sorgen, dass eine kleine Lampe brennt. Auch leise Radiomusik kann sinnvoll sein.

Vertrauen zu ängstlichen und traumatisierten Hunden aufbauen

Ein Hund aus dem Tierheim braucht viel Liebe – und gibt ebenso viel Liebe zurück. Gerade bei einem Hund, der aus schlechter Haltung stammt oder traumatisiert oder ängstlich ist, brauchen Tiereltern Geduld und Einfühlungsvermögen. Es hilft einem ängstlichen Hund aber nicht, auf seine Angst einzugehen – es verstärkt sie im Gegenteil nur. Ein völlig normaler Umgang und freundliches, ruhiges Sprechen schaffen Vertrauen bei verängstigten Hunden. Wichtig ist, dass dem Hund das Gefühl gegeben wird, dass seine Familie für ihn sorgt, ihm nicht wehtun wird und ihn beschützt. Klare Regeln müssen sein, aber in einem liebevollen und freundlichen Ton.

Hunde aus dem Ausland

Tierheimhunde oder Streuner fristen in manchen Ländern ein klägliches Dasein. Viele Tierfreunde entscheiden sich daher bewusst dafür, einen Hund aus dem Ausland zu sich zu nehmen.
 
In jedem Fall gilt: Vor der Adoption genau informieren, ob die Adoptionsstelle seriös und die Herkunft der Tiere nachvollziehbar ist. Hier helfen oft die Tierheime als erste Ansprechpartner weiter. 

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