
Sehr viele Menschen mögen Tiere um sich herum. Doch gerade in Städten wird es immer schwieriger, Tiere verantwortungsvoll zu halten oder mit ihnen in Kontakt zu kommen. Dabei profitieren sowohl Tier und Mensch vom stärkeren Miteinander. Und mehr Tierfreundlichkeit in Städten ist gar nicht mal so schwer.
Zu viele Haustiere in Tierheimen, die zu lange auf ein neues Zuhause warten müssen. Tierverbote in öffentlichen Einrichtungen oder am Arbeitsplatz. Restriktive Haustierregelungen in Mietwohnungen. Fehlende Auslaufflächen für Hunde. Herausforderungen für ein glückliches und reibungsloses Zusammenleben von Tierhaltern und Nicht-Tierhaltern gibt es in Städten viele. Möglichkeiten, wie diese Herausforderungen zum Wohle aller bewältigt werden können, aber auch.
Mit BETTER CITIES FOR PETS Barrieren der Haustierhaltung abbauen

Haustiere leisten wertvolle Beiträge für uns Menschen und für unsere Gesellschaft. Wir finden: Dafür verdienen sie deutlich mehr Anerkennung! Egal ob bei der Arbeit, zu Hause oder auf der Straße – wir möchten, dass unsere tierischen Freunde auch als solche wahrgenommen werden.
Deshalb gibt es unser Programm BETTER CITIES FOR PETS. Mit konkreten Vorschlägen, unterteilt in die vier Schwerpunktbereiche Tierheime, Wohnraum, Arbeitsplatz und Parks, wollen wir Barrieren für eine verantwortungsvolle Haustierhaltung abbauen und Städte tierfreundlicher machen - damit jeder die Vorteile eines Lebens mit Haustieren genießen kann.

"Unser Ziel ist eine bessere Welt für Haustiere. Das BETTER CITIES FOR PETS-Programm spielt dabei eine wesentliche Rolle."
Barbara Bajorat, Geschäftsführerin Mars Petcare Deutschland
So wenig Haustiere im Tierheimen wie möglich
Jedes Tier im Tierheim ist eines zu viel
Im August 2019 sind während der Sommerferienzeit bis zu 70.000 Haustiere in Deutschland in ein Tierheim gekommen. Das schätzt Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung".* Jedes Tier im Tierheim ist eines zu viel!
Deshalb zielt das BETTER CITIES FOR PETS-Programm unter anderem darauf ab, so vielen Tieren wie möglich ein neues Zuhause zu geben, die Adoptionsquoten von Heimtieren zu erhöhen und damit die Überfüllung und finanzielle Belastung zahlreicher Tierheime und Auffangstationen nachhaltig zu bekämpfen. Denn wir finden: In tierfreundlichen Städten leben möglichst wenige Tiere in Tierheimen und möglichst viele in einem liebevollen Zuhause.
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es moderne und ansprechende Tierheime. Tierische Bewohner sollen eine artgerechte Unterbringung und Versorgung erhalten. Außerdem muss eine Zusammenarbeit und eine funktionierende Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Kräften des Tierschutzes und der Tiervermittlung erzielt werden. Dazu gehören städtische Entscheidungsträger, Behörden, Tierschutzvereine und Tierheimbetreiber, genauso wie engagierte Privatpersonen.
Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, können Städte bestehende Lücken schließen und Synergien ausarbeiten, um das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. So werden Tierheime zu dem, was sie sein sollten: Zwischenstationen für gestrandete Haustiere auf ihrem Weg in ein neues, liebevolles und dauerhaftes Zuhause.

Mit der Katze eine Wohnung finden
Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper – vor allem, wenn das Haustier mit umziehen soll.

Im deutschen Mietrecht gibt es kein grundsätzliches Haustierverbot. Dennoch fällt es Tierhaltern schwer, Vermieter von sich zu überzeugen. Somit entwickelt sich ein Umzug zum Hauptgrund dafür, das Tier ins Tierheim ab zugegeben. Beim Umzug ins Pflegeheim können viele Senioren ihre langjährigen, tierischen Begleiter nicht mitnehmen. Dabei profitieren vor allem ältere Menschen gesundheitlich und emotional sehr von der Nähe zu ihren Tieren.
Restriktive Richtlinien, welche Haustiere in Mietwohnungen zulässig sind und welche nicht, diskriminieren meist zu Unrecht. Die sogenannten „Listenhunde“ werden dabei besonders benachteiligt. Das Verhalten von Hunden wird aber nicht primär von Größe oder Rasse bestimmt, sondern von ihrer Erziehung und ihren Erfahrungen - und von der Pflege und Zuneigung durch ihre Halter.
In haustierfreundlichen Städten erkennen Vermieter, Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsverwaltungen, dass Haustiere uns Menschen glücklicher und gesünder machen. So hat eine Studie in Hamburg gezeigt, dass die Mehrheit aller Befragten Tiere in der Nachbarschaft begrüßt.
Klar ist: Haustierhalter tragen Verantwortung dafür, dass sich ihre Haustiere in das nachbarschaftliche Miteinander einfügen. Doch auch für Vermieter lohnt es sich, Haustieren gegenüber offen zu sein. Diese Offenheit beginnt bei der Bereitschaft, Mietinteressenten mit und ohne Haustier gleich zu behandeln. Und sie kann in größeren Wohnanlagen so weit gehen, dass spezielle Einrichtungen wie Wasser- oder Hundekotbeutelspender oder ein separater Auslaufbereich angelegt werden. Das freut Mensch und Tier gleichermaßen.
Mehr Grünflächen für Tiere in der Stadt
Von tierfreundlichen Grünanlagen profitieren Hund, Halter und Mitmenschen gleichermaßen.

Vor allem Hunde brauchen Auslauf und Bewegung. Hundehalter in Städten sind dafür häufig auf Parks und Grünanlagen angewiesen.. Bei deren Planung ist es natürlich wichtig, Hunde und ihre besonderen Bedürfnisse direkt mit einzubeziehen. Zum Beispiel durch die Installation von Gassibeutel- und Wasserspendern oder entsprechende Umzäunungen. Andererseits sollte auch sichergestellt werden, dass Hundehalter zum Beispiel durch klare Beschilderungen informiert und verantwortungsbewusst handeln können, um sich unbeschwert mit ihren Vierbeinern in der Öffentlichkeit bewegen zu können.
„Hundetaugliche“ Grünflächen sorgen dafür, dass Hunde gesund bleiben, Langeweile abbauen und ihren Geist anregen. Außerdem hilft das Spielen mit anderen Hunden dabei, deren soziale Fähigkeiten zu verbessern. Mit Haustieren aktiv zu sein, ist aber auch gut für Menschen. Studien haben gezeigt, dass Kinder aus Familien mit Hunden ein höheres Aktivitätsniveau aufweisen und beispielsweise ihr Gewicht besser halten können. Außerdem sind und bleiben ältere Erwachsene mit Hunden körperlich aktiver.
In haustierfreundlichen Städten gibt es viele Grünflächen und Haustiere sind willkommen. Ausgewiesene Hundeparks fördern den Austausch zwischen Hundebesitzern und damit die zwischenmenschlichen sozialen Bindungen in der Gemeinschaft. Haustiere sind ein wichtiger Teil der urbanen Gesellschaft, daher sollten sie auch Teil von städtebaulichen Überlegungen sein.
Tierfreundliche Arbeitgeber
Die Arbeitswelt wandelt sich. Zeit, dass auch Arbeitgeber tierfreundlicher denken.

Wachsende Anforderungen an Arbeitnehmer in punkto Mobilität und Erreichbarkeit stellen neue Herausforderungen an die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben. Wer sein geliebtes Haustier nicht längere Zeit daheimlassen kann oder will, für den kann die Frage, ob Haustiere am Arbeitsplatz erlaubt sind, ausschlaggebend bei der Job-Wahl sein.
Trotz zunehmendem Fachkräftemangel scheint das vielen Arbeitgebern jedoch noch kaum bewusst zu sein. Ein Beispiel: Obwohl 56 Prozent der berufstätigen Hamburger die Ansicht vertreten, dass ein Hund im Büro jobbedingten Stress abbauen kann, geben nur 34 Prozent an, dass Tiere an ihrem Arbeitsplatz bereits erlaubt sind.* Dabei gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege dafür, dass Haustiere am Arbeitsplatz positive Effekte auf Leistungsfähigkeit, Konzentration, Teamgeist und das allgemeine Klima am Arbeitsplatz haben können.
In haustierfreundlichen Städten sollten Haustiere deshalb auch mehr Raum in der Arbeitswelt erhalten. Neben eigenständigen Initiativen von Arbeitgebern bieten zum Beispiel lokale Verordnungen und klare Richtlinien für Unternehmen die Möglichkeit, Haustiere am Arbeitsplatz willkommen zu heißen. Das betrifft die Haustiere von Mitarbeitern, genauso wie die von Kunden, Dienstleistern und Geschäftspartnern. Auch könnten sich lokale Wirtschaftsverbände zusammenschließen, um vor Ort eine tierfreundlichere Berufs- und Geschäftswelt zu schaffen.
Hier können sich Hundehalter über einen Schnuppertag mit Kollege Hund informieren...
* Statista-Umfrage Hamburg